btg-Sozialarbeit im Blick der Wissenschaft – Studie mit FH Münster

Image

Schulsozialarbeit im btg fest verankert

Die schulische Sozialarbeit ist im btg in den letzten Jahren deutlich gewachsen und heute bei uns fest verankert. Fünf sozialpädagogische Fachkräfte arbeiten an allen btg-Standorten in multiprofessionellen Teams zusammen mit „klassischen“, sonderpädagogischen und Werkstatt-Lehrkräften zur sozialen und personalen Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Dabei gehören seit längerem beispielsweise regelmäßige offene Sprechstunden ebenso zum Angebot, wie ad-hoc Unterstützungen bei individuellen Fragestellungen, Krisenprävention und ggf. -intervention oder intensive Netzwerkarbeit in Gelsenkirchen und der Region.

Client 1
Client 1

Qualitativ-empirische Studie in Wissenschaft-Praxis-Kooperation

Zeit daher, einen ersten wissenschaftlich systematischen Blick auf die Schulsozialarbeit im btg zu werfen. Dies erfolgte in den letzten Monaten in Kooperation mit der in den Bereichen Sozialarbeit und Sozialmanagement renommierten FH Münster durch Lukas Engelkamp im Rahmen seiner Abschlussarbeit, wissenschaftlich betreut durch Marita Meissner.

Die Studie zur „Ausgestaltung von Schulsozialarbeit im Kontext eines integrierten Beratungskonzeptes - Empirische Erhebung am Berufskolleg für Technik und Gestaltung der Stadt Gelsenkirchen“ stellten der Autor und die wissenschaftliche Betreuerin aktuell im btg vor und diskutierten mit der Schulleitung und dem Sozialarbeitsteam die Ergebnisse.

„Die Verknüpfung von Forschung und Praxis war eine echte Bereicherung für mich“, so Lukas Engelkamp und ergänzt: „Festzustellen, wie man mit einer solchen Arbeit wirklich etwas bewegen kann, habe ich als sehr bestärkend erlebt. Es war toll mit den Fachkräften zusammenzuarbeiten und die Möglichkeit zu haben, solche tiefgreifenden Einblicke in die Praxis zu bekommen. Das war einerseits für mich persönlich super interessant, aber besonders auch für die Bachelorarbeit ein großer Zugewinn.“

Im Verständnis einer qualitativ-empirischen Praxisforschung wurden dabei neben einer Literatur- und Dokumentenanalyse rahmende und validierende Fachgespräche sowie Einzelinterviews durchgeführt und methodisch ausgewertet.

Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin Marita Meissner M.A. als Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fachbereich Sozialwesen der FH Münsterunterstreicht: „Es war spannend, in diesem Prozess das Zusammenspiel zwischen Forschung und Praxis zu beobachten. Ich bin sehr dankbar, dass sich Herr Engelkamp sowie Herr Krakau und die beteiligten Fachkräfte des btg auf dieses Vorhaben eingelassen haben. Es war ein hohes Maß an Fachwissen, methodischer Akribie und nicht zuletzt auch Zeitaufwand und Mut erforderlich. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Sie sind für das btg direkt nutzbar und anschlussfähig. Und sie regen hoffentlich sowohl Studierende als auch Praxisstellen zu weiteren Forschungskooperationen an.“

Image

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen

Zentrale Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der Studie sind:

  • Fortsetzung der Konzeptentwicklung der btg-Sozialarbeit auf deduktiver und fallinduziert-induktiver Grundlage.

  • Dabei vertiefte Entwicklung eines gemeinsamen Selbstverständnisses von Schulsozialarbeit.

  • Noch breitere Sensibilisierung der Lehrkräfte für Prinzipien und Arbeitsweisen der Schulsozialarbeit.

  • Schulsozialarbeit als Beratungsangebot auch für Lehrkräfte könnte intensiviert werden.

  • Präventionsarbeit sollte konzeptionell und operativ weiter intensiviert werden.

  • Auf bereits hohem Niveau kann die multiprofessionelle Teamarbeit weiter optimiert werden. 

btg-Schulleiter Uwe Krakau imponiert die Studie ebenfalls: „Gratulation und vielen Dank an Lukas Engelkamp und Marita Meissner für die Durchführung, Begleitung und Präsentation der beeindruckenden Studie in Wissenschaft-Praxis-Kooperation. Auf der Grundlage dieser wertvollen Ergebnisse können und werden wir im btg unsere schulische Sozialarbeit nun konzeptionell und operativ weiterentwickeln. Wir freuen uns auf die hoffentlich weitere Zusammenarbeit mit der FH Münster und gern auch weiteren wissenschaftlichen Institutionen.“

Als leitender Koordinator der Schulsozialarbeit im btg ergänzt Sven Opitz: „Neben den Ergebnissen der Studie zeigen auch die Präsentation und die sich daraus ergebende fachlich-intensive Diskussion, wie wir im btg unsere schulsozialarbeiterischen Aktivitäten weiterentwickeln können und werden: Strategisch werden wir insbesondere den fachlichen Diskurs zum Selbstverständnis zusammen mit der Analyse von Einzelfällen zur Grundlage der Weiterentwicklung des sozialarbeiterischen Konzepts im btg nutzen. Operativ wird es zunächst darum gehen, zusammen mit den Beratungslehrkräften eine noch breitere Sensibilisierung für Angebote der Schulsozialarbeit in der Schule zu gewährleisten.“