„Schüler und Unternehmen sind die Avantgarde der Wasserstoffwirtschaft der Region“ – Regierungspräsident Andreas Bothe besucht das btg

V.l.n.r.: Helma Neumann (Schulaufsicht BezReg Münster), Marius Mann (Personalleiter ZINQ), Dirk Lewald (Ausbildungsleiter Uniper SE), Uwe Krakau (Schulleiter btg), Hannes Rzeha (Auszubildender), Benedikt Volkmer (Auszubildender), Tim Tobias Schwark (Auszubildender), Andreas Bothe (Regierungspräsident), Andrea Henze (Stadträtin), Matthias Schmied (Schulabteilungsleiter BezReg Münster), Svenja Streich (stellvertretende Geschäftsführerin KH Emscher-Lippe-West), Dr. Jochen Grütters (stellvertretender Hauptgeschäftsführer IHK Nord-Westfalen)

Zusammen mit Regierungspräsident Andreas Bothe besuchen Stadträtin Andreas Henze sowie Repräsentant/innen der regionalen Wirtschaft das btg. Der Besuch bietet dabei Einblicke in die innovativen Aktivitäten der Schule im Bereich der Wasserstofftechnologie und deren Bedeutung für die Fachkräfteentwicklung in der Region.

Kooperative Entwicklung innovativer Bildungsangebote

Ausgangspunkte zur Beantragung sowie folgend Konzeption und Implementation des im btg seit dem laufenden Schuljahr neuen Bildungsgangs „Mechatroniker/in mit Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff“ waren schulinterne Überlegungen aus den langjährig etablierten Abteilungen Elektrotechnik und Maschinenbautechnik sowie nahezu zeitgleich eine Anfrage des ebenfalls langjährigen dualen btg-Partners der Berufsausbildung, der Uniper SE mit großem Ausbildungszentrum in Gelsenkirchen.

Unterstützt wurde dieses Anliegen von der ZINQ-Group, mit der das btg ebenfalls seit vielen Jahren im Rahmen des Ausbildungsberufs „Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik“ eng zusammenarbeitet.

Nach der Anfrage von Unternehmensseite konnte mit der Stadt Gelsenkirchen als Schulträger sowie der Bezirksregierung Münster als zuständiger Schulaufsicht innerhalb kurzer Zeit eine grundsätzliche Zustimmung zur Einführung des für die Schule und die Stadt neuen Bildungsgangs erzielt werden. In Abstimmung mit Schulträger und Schulaufsicht wurde beschlossen, einen entsprechenden Antrag für den bestehenden Ausbildungsberuf „Mechatroniker/in“ zu stellen. Im Rahmen des in Nordrhein-Westfalen im Bildungsplan ermöglichten Differenzierungsbereichs sollte dabei im btg durchgängig in allen dreieinhalb Ausbildungsjahren eine Qualifizierung zum Themenfeld „Wasserstoff“ erfolgen. 

Der vom btg bei der Bezirksregierung Münster gestellte Errichtungsantrag für diesen Bildungsgang erfolgte auf der Grundlage jeweils einstimmiger Beschlüsse der Schulkonferenz sowie des städtischen Ausschusses für Bildung und des Rates der Stadt Gelsenkirchen.

Kreative Lernsituationen zum Umgang mit Wasserstoff

Ihre kreative und zielgerichtete Arbeitsweise beweisen die Schüler des neuen Bildungsgangs in fächerübergreifenden Lernsituationen: Bei Begleitung durch die beiden Lehrkräfte Name Schindowski und Kai Rink hat die Klasse im Berufsschulunterricht die Potenziale von Wasserstoff als nachhaltigem Energieträger untersucht und ihre Ergebnisse in einer Podcast-Reihe festgehalten. Die erste bei dem Besuch vorgestellte Folge widmet sich den Voraussetzungen für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie sowie den Dimensionen von Nachhaltigkeit bei seiner Nutzung.

v.l.n.r.: Benedikt Volkmer (Auszubildender), Tim Tobias Schwark (Auszubildender), Hannes Rzeha (Auszubildender)

Im Differenzierungskurs „Wasserstoff“ hat die Klasse, initiiert durch ihren Lehrer Jochen Walhöfer, durch eine Computersimulation Volumenänderungen und Druckmessungen an einem virtuellen Probegefäß ein Gasgesetz hergeleitet. Die Lernenden präsentieren das Ergebnis und den Ablauf der Erarbeitung einschließlich der verwendeten Simulation.

H₂VocationalLab: Ein Leuchtturmprojekt für die Region

An ihren Berufsschultagen arbeiten die Auszubildenden dabei im neuen H₂VocationalLab im btg. Dies ist mehr als ein Lernort: Es steht für die enge Zusammenarbeit von Schule, Unternehmen wie Uniper und ZINQ, der Stadt Gelsenkirchen und der Bezirksregierung Münster. Mit modernster Technologie und praxisorientierter Ausbildung wird hier ein wichtiger Beitrag zur energetischen Transformation der Industrie geleistet. btg-Schulleiter Uwe Krakau unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Mit diesem btg-Angebot, dem aktuell entwickelten Weiterbildungsangebot der IHK Nord Westfalen sowie den Studiengängen der Westfälischen Hochschule haben wir in der Region eine geradezu einzigartige Bildungskette im Bereich Wasserstoff.“

Der Besuch der Gäste aus Verwaltung und Wirtschaft zeigt, dass sich im btg und damit in Gelsenkirchen etwas bewegt. Die Stadt, die nach wie vor mit dem Strukturwandel befasst ist, entwickelt sich zu einem Ort, an dem Zukunftstechnologien vermittelt und gefördert werden. Auch Stadträtin Andrea Henze hebt hervor: „Das Vorhaben zeigt, wie innovativ unser Bildungsstandort Gelsenkirchen ist.“

Andrea Henze (Stadträtin), Andreas Bothe (Regierungspräsident)

Die Initiative „H₂GE – Wasserstoffstandort Gelsenkirchen“ vereint dabei beispielsweise Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft, um den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben. Als neuer Partner bringt das btg auch hier seine Expertise in Bildung und Praxis ein und stärkt so die regionale Fachkräfteentwicklung. 

Regierungspräsident Andreas Bothe lobt die Fortschritte der Region und das Zusammenspiel von Schule und Unternehmen im Bereich Wasserstoffwirtschaft und betont den Mehrwert der Auseinandersetzung mit politischen und wirtschaftlichen Themen als Ergänzung des technischen Unterrichts, denn „die Herausforderungen der deuten Energiewirtschaft sind gewaltig.“

Prototyp eines Idealfalls

Das btg trägt zusammen mit seinen Partnern mit seinen zukunftsweisenden Bildungsangeboten aktiv dazu bei, Gelsenkirchen und die Region zu entwickeln. „Die Überlegungen zur Einrichtung des neuen Bildungsgangs ‚Mechatroniker/in mit Differenzierungsschwerpunkt Wasserstoff’ im btg gehen auf die gemeinsame Entwicklungsplanung von Schule, Ausbildungsbetrieben, Stadt Gelsenkirchen und Bezirksregierung Münster sowie wissenschaftlichen Institutionen zurück. Damit ist es der Prototyp eines Idealfalls der kooperativen Entwicklung innovativer Bildungsangebote.

Es war und ist beeindruckend, wie auf dem Weg zum neuen Bildungsgang alle Beteiligten zusammengearbeitet haben. Nach einem ersten Impuls aus den btg-Abteilungen und den fast zeitgleichen Nachfragen von Ausbildungsbetrieben haben Oberbürgermeisterin Karin Welge und die städtischen Vorstände Anne Heselhaus, Andrea Henze und Simon Nowack mit ihren Teams dieses Vorhaben schnell und aktiv unterstützt.

Andreas Bothe (Regierungspräsident), Uwe Krakau (Schulleiter btg), Andrea Henze (Stadträtin)

Auch die Bezirksregierung Münster hat uns bei der Antragsberatung bis hin zu Genehmigung und Unterrichtsaufnahme intensiv begleitet. Regierungspräsident Andreas Bothe und Schulabteilungsleiter Mathias Schmied besuchen heute nicht das btg, um den neuen Bildungsgang erstmals kennenzulernen. Beide haben sich nämlich persönlich bereits intensiv in den Errichtungsprozess eingebracht und so u.a. die hohe Bedeutung der Wasserstofftechnologie für unsere Region unterstrichen.“, resümiert Schulleiter Krakau.