Vom 09.10.24 bis 11.10.24 begaben sich 12 Auszubildende unserer Mittel- und Oberstufe der Elektroniker für Betriebstechnik auf die Reise in die nationalsozialistische Vergangenheit. Mit ihren Lehrkräften Frau Dionisius und Herrn Köster sowie mit der Reiseleiterin des aktuellen forum e.V. Frau Baumeister machten sie sich auf den Weg nach Hamburg.
Der erste Programmpunkt drehte sich um die „Schule im Nationalsozialismus“. Im Hamburger Schulmuseum konnten die Schüler die unterschiedlichen Unterrichts- und Lehrmethoden in originalen Klassenzimmern zu den Zeiten des Deutschen Kaiserreichs, der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus hautnah erleben und nachempfinden. Besondere Betroffenheit löste die Darstellung der zur Zeit des Nationalsozialismus vorherrschende Rassenlehre aus. Damalige Schulbücher stellten das sogenannte „arische“ Aussehen hervor und erschreckende Methoden zur Schädelvermessung wurden dargestellt.
Am Folgetag beschäftigten sich die Schüler und Lehrkräfte mit den harten und unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen im ehemaligen Konzentrationszentrum Hamburg-Neuengamme, in dem die Gefangenen in Schichten von bis zu 12 Stunden an 6 Tagen in der Woche u.a. Ziegelsteine und Waffen für die Nationalsozialisten herstellen mussten. Die harte Arbeit wurde gezielt eingesetzt, sodass viele Menschen den Tod fanden. Von den rund 100.000 Gefangenen sind ca. 53.000 Menschen im Lager gestorben. Die Lagerleitung und SS-Wachen nutzen dabei Ihre Macht und Überlegenheit gegenüber den Gefangenen brutal aus.
Alle unsere btg Schüler waren sehr an der Gedenkstätte interessiert, stellten bei der Führung viele Fragen und waren tief betroffen von den Schicksalen der Gefangenen, die anhand von ausgestellten Biographien nachvollzogen werden konnten. Alle waren sich einig, dass so etwas nie wieder passieren darf.
Am letzten Tag der Gedenkstättenfahrt wurde ein historischer Stadtspaziergang durch das sonnige Hamburg durchgeführt. Das Ziel des Spaziergang war die Gedenkstätte am Bullenhuser Damm, in der in den letzten Wochen des 2. Weltkrieges viele Kinder und weitere Gefangene von der SS ermordet wurden. In dem angrenzenden Rosengarten, wo viele Gedenktafeln an die Opfer des Nationalsozialismus erinnerten, reflektierten die Schüler das erlebte Programm und teilten die Gedanken und Erinnerungen des vergangenen Tages in der Gedenkstätte in Neuengamme miteinander. Nach vielen Eindrücken und prägenden Erlebnissen wurde am späten Nachmittag des 11.10.2024 die Rückreise ins Ruhrgebiet angetreten. Viele der Schüler wollen sic weiter mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigen und weitere Gedenkstätten besuchen. Eine Fortsetzung dieser Gedenkstättenfahrten durch das BTG wurde ausdrücklich durch die Schüler begrüßt.
Allen Teilnehmenden der Fahrt bleibt ein Gedanke nachhaltig in Erinnerung:
„Nie wieder ist jetzt!“