Als Faruk Karaca (19) in der Berufsfachschule Metalltechnik des Berufskollegs für Technik und Gestaltung Gelsenkirchen seinen Realschulabschluss erwerben wollte, wusste er noch nicht, dass er mit der Fachhochschulreife im Bereich Ingenieurwesen die Schule verlassen wird. Der junge Gelsenkirchener hatte laut eigenen Angaben in der einjährigen Vollzeitklasse seine Leidenschaft für Technik und Naturwissenschaften entdeckt: „Besonders gut hat mir hier die Herstellung von Werkstücken, wie Schachfiguren, gefallen. Ich habe mich dann vor zwei Jahren in der Berufsfachschule für Ingenieurtechnik angemeldet, um meine Kenntnisse in Maschinenbautechnik, Bautechnik und Elektrotechnik zu vertiefen und mein Fachabitur zu machen. Durch den großen Anteil an Theorie- und Praxisunterricht bin ich auf meine berufliche Zukunft sehr gut vorbereitet. Im Sommer beginne ich meine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Mercedes Benz in Düsseldorf.“
Die optimale Vorbereitung auf Ausbildungen und Studiengänge im MINT-Bereich bietet auch das Technische Gymnasium mit den Schwerpunkten Ingenieurwissenschaften oder Informationstechnik.
Diesen Bildungsgang wird Ahmad Al Mghrbi (23), Schülersprecher des btg, im Sommer abschließen. „Ich bin in Syrien aufgewachsen und 2015 nach Deutschland gekommen. Zunächst habe ich Deutsch in der Internationalen Förderklasse am btg gelernt und konnte dann in der Berufsfachschule Metalltechnik die Fachoberschulreife mit der Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erwerben. Ich hatte die Möglichkeit an vielen Projekten meiner Schule teilzunehmen und sowohl ein Betriebspraktikum in Irland zu absolvieren als auch an einem Unterrichtsprojekt zu den Nachhaltigkeitszielen der UN in Griechenland teilzunehmen. Meine vielfältigen Erfahrungen werde ich bestimmt sehr gut in mein Studium einbringen können, denn ich werde nach dem Abitur in diesem Jahr Bauingenieurwesen studieren.“
Auch Joane Mensing (19), die kurz vor ihrem Abitur steht, bewertet die Kombination der Bereiche Bau-, Maschinenbau und Elektrotechnik als gewinnbringend und hebt hervor: „Der Unterricht zeichnet sich durch das Zusammenspiel von Theorie und Praxis aus. So haben wir in Bautechnik ein Carport als maßstäbliches Modell gebaut. Schülerinnen und Schüler, die Spaß an Technik haben, sind in diesem Bildungsgang genau richtig.“ Ihre eigene berufliche Perspektive hat Joane bereits fest im Blick. „Ich habe festgestellt, dass mein Interesse durch den Unterricht in Elektrotechnik an diesem Bereich des Ingenieurwesens besonders groß ist. Ich werde nach dem Abitur eine Ausbildung als Elektronikerin für Betriebstechnik beginnen und möchte im Anschluss ein Studium für Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Energietechnik anschließen.“
Schülerinnen und Schüler, die nach der Mittelstufe die Schule mit oder ohne Schulabschluss verlassen oder mit dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe eine berufliche Tätigkeit oder ein universitäres Studium im Bereich des Ingenieurwesens anstreben, werden am btg gezielt darauf vorbereitet.
Mit etwa 2400 Schülerinnen und Schülern ist das btg die größte Schule in Gelsenkirchen und bietet in den Bereichen Ingenieurwesen und Design vielfältige technisch-gestalterische Möglichkeiten alle Schulabschlüsse zu erreichen. Abteilungsleiterin Claudia Ortmann, die auch den Bereich Talentschule koordiniert, betont: „Neben der theoretischen und praktischen Ausbildung bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern ein breites Angebot an Beratung, erlebnispädagogischen Elementen und beruflicher Orientierung, immer mit dem Blick auf nachhaltiger Talentförderung.“